Die letzten Tage unserer vier-monatigen Reise sowie Silvester wollten wir an einem Strand verbringen. Das erste Mal in unserem Leben wollten wir uns im Kitesurfen versuchen. Schon von langem angedacht, jedoch erst kurzfristig (1 Tag vorher) hatten wir die Gewissheit, dass es nun klappen würde mit unserem Kitesurf Kurs. Nachdem wir uns entschieden haben, dass wir diese Tage vier Stunden entfernt von Buenos Aires an einem argentinischen Strand verbringen werden, sozusagen dem Haus-Strand der Porteños (so werden die Einwohner von Buenos Aires genannt), fing die Suche nach eine Kitesurf-Schule an. Nach dem wir mit gefühlt 10 Kitesurf-Schulen Kontakt hatten, konnte oder wollte uns niemand bestätigen, ob der Kurs zwischen Weihnachten und Neujahr nun statt finden wird. Wir konnten nicht herausfinden, ob dies an den unsicheren Windverhältnissen lag oder an der argentinischen Art. So reservierten wir zur Sicherheit einen Platz auf einem Camping, der dann mangels Alternativen nach Weihnachten bis zum ersten Januar unsere Bleibe blieb. Wären die vielen Ungeziefer und die lärmigen Papageien auf dem Camping nicht gewesen, hätte es auch recht idyllisch sein können 🙂
Tomas von Kitesurf Pinamar war schliesslich unser Kitesurf Lehrer. Der erste Tag war auch ziemlich vielversprechend. Die guten Windverhältnissen liessen einen perfekten Start in die Kite-Welt zu. Das Manövrieren mit dem Schirm gelang uns beiden schon sehr gut, so dass wir bereits am ersten Tag ins Wasser konnten (ohne Brett). Der nächste Tag versprach noch einiges mehr. Wir fuhren 1.5 Stunden in den Norden nach Punta Rasa zu einer Meer-Lagune auf einer Peninsula, welche wegen der geringen Wassertiefe, sowie kleinen Wellen und fast 360 Grad Wind-Exposition beste Kite-Konditionen versprach. Leider war der Wind Forecast einiges besser als die Realität. So packten wir Ende des Tages die Kites wieder zusammen ohne grosse Fortschritte erzielt zu haben. Der dritte und letzte Tag versprach wieder optimale 10 – 15 Knoten Wind. Leider war die Windrichtung voll onshore, was den Wasserstart einiges erschwerte. Umso mehr, da das Meer recht wellig war, starke Strömung in Richtung Strand hatte und so tief war, dass man nur etwa 2-3 Meter mit dem Board ins Wasser laufen konnte. Leider mussten wir darum den letzten Tag ohne Erfolgserlebnis beenden. Ja, der Kitesurf-Virus hat uns noch nicht wirklich infisziert. Jedoch blieben uns die Rallye Skillz von Tomas im Sand von Pinamar in guter Erinnerung. Obwohl er als einziger kein Allrad-Fahrzeug hatte, liess er einige teuren SUV’s links im Sand liegen.
Dank der günstigen Übernachtungen auf dem erwähnten Campingplatz gönnten wir uns dafür nochmals gutes argentinisches Essen, das an Silvester mit einem 9-Gängemenu in einem schönen Restaurant am Strand gekrönt wurde. Einziger Wehmutstropfen: Die Temperatur fiel nach zwei heissen Tagen (ca. 32 Grad) wieder auf kühle 18 Grad, so dass wir drinnen Essen mussten.
Trotz allem waren die Tage am Meer ein schöner, gemütlicher Ausklang unserer wunderbaren, unvergesslichen Reise.
